Frankfurt am Main, 15. September 2025. – Im Zuge der Energiewende gilt die Industrie aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs häufig als zentraler Akteur. Erneuerbare Energien sind nicht jederzeit verfügbar, doch die industrielle Produktion erfordert eine konstante Energieversorgung. An dieser Stelle kommt die Energieflexibilität ins Spiel. Wenn Unternehmen ihren Energieverbrauch dynamisch an die Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien anpassen, können Kosten gesenkt, das Stromnetz entlastet und die Produktion nachhaltiger gestaltet werden.

Doch wie können Unternehmen Strom dann nutzen, wenn er verfügbar und klimafreundlich ist? Was bedeutet das für Produktion, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit? Und was ist real jetzt schon möglich? In der neuen Folge von Tech Affair, dem Podcast des VDW, geben Prof. Alexander Sauer und Unternehmer Andreas Müller Antworten auf diese Fragen. Sie liefern Praxisbeispiele, Forschungseinblicke und geben klare Botschaften.

Professor Alexander Sauer von der Universität Stuttgart ist Leiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion und Sprecher des bundesweitern Kopernikus Projekts SynErgie. Im Podcast legt er die aktuelle Lage in Deutschland da und erläutert die Notwendigkeit von energieflexiblen Maßnahmen. Seiner Meinung nach führt kein Weg daran vorbei, sich energieflexibler zu verhalten, wenn man nicht von äußeren Umständen abhängig sein will. „Wer früh beginnt, profitiert langfristig von mehr Versorgungssicherheit und geringeren Kosten,“ so Sauer. Dafür benötige es aber regulatorische Anpassungen zur Förderung flexibler Energielösungen, denn bislang sparen Unternehmen, wenn sie gleichmäßig viel Strom abnehmen. Hier ist die Regierung gefragt. Zudem betont Sauer die Bedeutung von Vorbildern, die zeigen, wie energieflexibles Verhalten in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann.

Ein solches Beispiel liefert Andrea Müller, Unternehmer aus Bayern. Sein Unternehmen Alois Müller GmbH, das Energie- und Gebäudetechnik produziert, erzeugt inzwischen dank seiner eigenen Green Factory den Großteil seines Stroms selbst und nutzt ihn flexibel. Im Podcast erzählt er von seiner Strategie als Unternehmer und gibt Einblick in seine energieflexiblen Systeme. Sogar Prozessgase kann er damit selbst herstellen.

Für Müller ist die Dekarbonisierung zentral, wenn es um erfolgreiche Geschäftsmodelle der Zukunft geht. “Wer jetzt nicht anfängt zu investieren, wird langfristig abgehängt werden”, mahnt er. Deshalb warnt er eindringlich vor Fehlinvestitionen in nicht zukunftsfähige Technologien und fordert „Transformationspfade in die Unternehmen“.

Energieflexibilität hat das Potenzial, eine zentrale Rolle in der Energiewende zu übernehmen, doch dafür braucht es Mut, Innovationsbereitschaft und klare Rahmenbedingungen. Die Gesprächsteilnehmer im Podcast beleuchten sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen, die mit einem flexiblen Umgang mit Energie verbunden sind. Dabei wird deutlich: Energieflexibilität ist längst kein Zukunftsthema mehr.

Hören Sie rein in die neue Ausgabe von Tech Affair – Industry for Future und gewinnen sie spannende Einblicke in Praxisbeispiele, Lösungsansätze und Forderungen an die Regierung.

 

Autorin: Luise Ernst

Sie finden Tech Affair überall dort, wo es Podcasts gibt und hier:

https://vdw.de/podcast/

 

Bilder:

Bild 1: Energieflexibilität, Quelle: Adobe Stock/Inna
Bild 2: Prof. Alexander Sauer, Leiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion Universität Stuttgart; Quelle: IFF Stuttgart
Bild 3: Andreas Müller, Geschäftsführer von Alois Müller; Quelle: Alois Müller Gruppe

 

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Bild 1 – 01 Energieflexibilität

Bild 2 – 02 Prof. Alexander Sauer

Bild 3 – 03 Andreas Müller