In den USA kurbeln die Bidenomics die Konjunktur kräftig an. Der American Rescue Plan mit einem Volumen von 1,9 Bill. US-Dollar wirkt noch im laufenden Jahr über Transfers an die Haushalte und stützt den wichtigen Konsum. Ein zweites Programm ist der American Jobs Plan, der mit einem Volumen von über 2 Bill. US-Dollar längerfristig bis 2029 angelegt ist. Primär handelt es sich um Investitionen in Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung, z.B. Modernisierung von Straßen und Brücken, Elektromobilität, Wohn-Infrastruktur, Breitband-Technologie, Modernisierung des Stromnetzes, erneuerbarer Energien und heimische Chip-Produktion. Unterstützt wird die Erholung in den USA durch den schnellen Fortschritt beim Thema Impfungen.

Auch Kanada befreit sich zusehends aus der Corona-Krise. Wie in vielen anderen Ländern gibt es hier eine Reihe von Programmen zur Unterstützung der Unternehmen und Haushalte. Der breiter angelegte Build Back Better Plan mit einem Volumen von 80 Mrd. US-Dollar über drei Jahre zielt insbesondere auf die Bereiche Bildung und Klimaschutz ab (u.a. saubere Energieprojekte, Nullemissionsautos, energieeffizientere Eigenheime). Natürlich profitiert Kanada auch von der starken Entwicklung des wichtigsten Handelspartners USA.

USA und Kanada unter den Top-10 Autoproduzenten

Die USA und Kanada sind wichtige Automobilproduzenten. Weltweit sind die USA zweitgrößter Hersteller hinter China. 2020 wurden 8,6 Mio. Pkw produziert. Kanada liegt auf Platz 10 mit einem Volumen von 1,4 Mio. Fahrzeugen. In beiden Ländern sank die Produktion im Corona-Jahr 2020 kräftig, in den USA um 19 Prozent, in Kanada sogar um 28 Prozent. Laut Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, werden sich aber der wertmäßige Output und die Investitionen in beiden Ländern im laufenden und im kommenden Jahr wieder kräftig erholen. Laut Informationen der GTAI (Germany Trade and Invest) wollen die US-Autobauer an ihren Plänen zum Ausbau der Elektromobilität festhalten. General Motors plant Investitionen von 2,2 Mrd. US-Dollar für seine US-Werke zum Ausbau der E-Modelle. Ford will bis 2025 sogar 20 Mrd. US-Dollar für die Elektromobilität und das autonome Fahren investieren. US-Präsident Biden will bis 2030 eine halbe Million neue öffentliche Ladestationen errichten, denn die Infrastruktur ist der wunde Punkt beim Ausbau der Elektromobilität.

Gemäß den Bestimmungen des neuen nordamerikanischen Freihandelsabkommens soll die Wertschöpfung am Automobilstandort Kanada steigen. In der Vergangenheit verlor das Land schleichend Marktanteile an die USA und Mexiko. Der Fokus liegt künftig stark auf der Elektromobilität sowie dem autonomen und vernetzten Fahren. Vor allem die Teileindustrie, wie Sensoren und Kameras, aber auch Batterien und Elektromotoren sollte Auftrieb erhalten. Ein wichtiges Automobilcluster ist die Provinz Ontario.

Neben der Automobilproduktion sind sowohl die USA als auch Kanada wichtige Zentren der internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie, die von der Corona-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sowohl Output als auch Invest sind in den USA und Kanada 2020 stark zurückgegangen, doch sind Erholungsbewegungen nun zu erwarten.

VDW-Technologiesymposium am 08. und 09. Juni unterstützt deutsche Hersteller

Alles in allem sind die Rahmenbedingungen für deutsche Werkzeugmaschinenhersteller also gut, um den USA und Kanada einen virtuellen Besuch abzustatten. Deshalb veranstaltet der VDW am 08. und 09. Juni sein erstes virtuelles Symposium für die USA und Kanada. Nach einer Präsenzveranstaltung in Detroit und Charlotte Ende 2018 ist es das zweite Technologiesymposium für diese sehr bedeutenden nordamerikanischen Märkte. Die virtuelle Alternative dient einmal dazu, in dieser schwierigen Zeit einen Mehrwert für unsere Mitglieder zu schaffen, zum anderen den Kontakt zu den US-amerikanischen und kanadischen Kunden aufrechtzuerhalten sowie neue Kunden zu gewinnen.

Unter dem Motto Innovationen in der Fertigungstechnik – Werkzeugmaschinen aus Deutschland präsentieren elf VDW-Mitglieder ihre Technologien und Dienstleistungen vor ausgewählten Fachbesuchern aus der Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronikindustrie, Luftfahrtindustrie, Ölförderung (Fracking), Medizintechnik. An der Veranstaltung nehmen mit jeweils 30-minütigen Vorträgen die Firmen Alzmetall, Chiron, Emag, Kapp Niles, Leifeld, Licon, Liebherr, Open Mind, Profiroll, Schütte und Weisser teil.

Die Deutsch-Amerikanische und Deutsch-Kanadische Handelskammer werden in Kooperation mit Hannover Fairs USA Inc. Kunden aus den einschlägigen Industrieregionen einladen. Auf Basis eines detaillierten Programms können sich die Fachbesucher aus USA und Kanada gezielt zuschalten. Außerdem werden, wie auch bei Präsenzsymposien des VDW üblich, individuelle B2B-Web-Meetings in Form von Live-Chats angeboten.

Die IndustryArena, Partner des VDW hierzulande, hat 2020 ein entsprechendes Format entwickelt, das sich bereits bei den METAV Web-Sessions und beim virtuellen Symposium für Indien im Herbst vergangenen Jahres sehr bewährt hat. Ob reine Bildschirmpräsentation, Vorführungen aus dem Kundenzentrum bis hin zur Einbindung von Referenzkunden – es lassen sich viele interessante Darstellungsformen abbilden. Die technischen Voraussetzungen sind einfach: Eine oder mehrere Web-Kameras und ein PC reichen aus. Eine spezifische Software muss nicht installiert werden.

Die Teilnahme ist für VDW-Mitglieder kostenfrei. Interessenten können das Symposium hier besuchen.