In fünf bis zehn Jahren könnten dank neuer 3D-Drucker völlig neue Produkte auf den Markt kommen. Die Innovation: Die Drucker können elektronische Funktionen wie Leuchtdioden oder Leiterbahnen gleich mit drucken. „Die 3D-Elektronik schafft völlig neue Möglichkeiten, weil wir sehr viel mehr räumliche Freiheitsgrade haben. Künftig werden individuelle Hörgeräte, Prothesen oder auch Smartwatches einfach gedruckt“, weiß Markus Ankenbrand vom Lehrstuhl FAPS der Universität Erlangen-Nürnberg und Referent von Let’s Talk Science. Die elektronischen Bauteile werden dann der Form des Produktes angepasst – und nicht umgekehrt.

Gerade elektronische Geräte unterliegen einem permanenten Druck: Die Kosten sollen sinken, gleichzeitig aber immer mehr Funktionen integriert und die Geräte immer kleiner werden. Ein Treiber in dieser Entwicklung ist das sich schnell entwickelnde Internet der Dinge, das immer mehr smarte Geräte mit immer neuen Funktionen hervorbringt. Das aber beschleunigt auch den Bedarf an neuen Fertigungstechnologien. Hier bietet die räumliche Elektronik ganz neue Möglichkeiten zur Integration etwa mechanischer, elektrischer/elektronischer, thermischer oder auch optischer Funktionen. Es können künftig innovative Geräte mit Sensoren, Aktoren, Displays oder auch Antennen am 3D-Drucker realisiert werden.

In der Oktober-Ausgabe von Let’s Talk Science erfahren Sie, welche Fertigungstechnologien und Anwendungen dieser sogenannten Mechatronisch Integrierten Baugruppen (MID) bereits zur Verfügung stehen und welche Möglichkeiten für neue Produktfunktionen sich daraus ergeben. Nicht zuletzt wirft Markus Ankenbrand einen Blick in die Zukunft und verrät, wie weit die Forschungen hin zur vollständig additiven Herstellung elektronischer Produkte vorangeschritten ist.

Hören Sie sich an, wie sich die Produktwelt verändern lässt, und stellen Sie dem Experten Ihre Fragen. Melden Sie sich an bei Let’s Talk Science, dem monatlichen Online-Seminar zur EMO Hannover 2023, am 26. Oktober 2022 um 8.30 Uhr.

 

Referent

Markus Ankenbrand, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS), Universität Erlangen-Nürnberg.

 

Fotos

Bild 1: Leiterplatten könnten künftig überflüssig werden. Quelle: Adobe Stoc-H_Ko-299919395
Bild 2: Apple Airpod
, Elektronik auf engstem Raum – wenn auch nicht gedruckt. Quelle: Apple
Bild 3: Markus Ankenbrand, Quelle: FAPS Erlangen-Nürnberg

Autorin: Gerda Kneifel, VDW

 

Anmeldung

https://emo-hannover.de/lets-talk-science