Erstes positives Quartalsergebnis in der Umformtechnik seit Herbst 2018
Im ersten Quartal 2021 stieg der Auftragseingang der deutschen Hersteller von Umformtechnik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent. Dabei sanken die Bestellungen aus dem Inland um 12 Prozent. Die Auslandsorders notierten 25 Prozent über Vorjahr.
Im ersten Quartal 2021 stieg der Auftragseingang der deutschen Hersteller von Umformtechnik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent. Dabei sanken die Bestellungen aus dem Inland um 12 Prozent. Die Auslandsorders notierten 25 Prozent über Vorjahr.
„Die Branche spürt bereits seit etlichen Monaten, dass sich die Stimmung bei den Kunden aufhellt. Nun macht sich dies auch endlich in den Zahlen bemerkbar“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis. Allerdings seien auch die niedrigen Ausgangswerte im ersten Quartal 2020 ursächlich für den hohen Zuwachs, denn ab März 2020 ging die Nachfrage Corona bedingt kräftig in die Knie. Der Vergleich zum ersten Quartal 2019 liefert daher ein realistischeres Bild. Hier liegt der Auftragseingang insgesamt noch 15 Prozent unter dem damaligen Stand, im Ausland allerdings 10 Prozent darüber.
Im Vergleich zur Werkzeugmaschinenindustrie insgesamt fällt der Zuwachs aktuell schwächer aus, da die Umformtechnik zu Beginn letzten Jahres noch einige größere Aufträge vor allem im Inland verbuchen konnte. „In der Umformtechnik verursachen Großprojekte stärkere Schwankungen als in der Zer-spanung“, resümiert Schäfer.
Für die Aufwärtsentwicklung der Auslandsbestellungen im laufenden Jahr ist vorrangig der Nicht-Euroraum verantwortlich. Hier heizt China als Lokomotive für die Weltwirtschaft die Nachfrage an und wird unterstützt vom neuen Hoffnungsträger USA. Die Erholung findet aber insgesamt auf breiterem Fundament statt, denn auch Europa lebt wieder auf. Viele Bereiche haben erheblichen Nachholbedarf. Abgerundet wird das positive Bild durch die steigende Kapazitätsauslastung vom Tiefstand 67 Prozent im vergangenen Herbst auf nunmehr 83 Prozent.
Die Beschäftigung, ein Spätindikator in der Konjunkturentwicklung, ist rückläufig. Im Februar hat die Werkzeugmaschinenindustrie insgesamt rund 7 Prozent weniger Menschen beschäftigt als im Vorjahr. Das sind 66.800 Frauen und Männer. „Im Vergleich zum Produktions- und Bestellrückgang ist das ein sehr moderates Ergebnis. Es zeigt, wie wichtig es für die Unternehmen ist, ihr gut qualifiziertes Personal zu halten. Hier hat uns die Kurzarbeiterregel sehr geholfen“, sagt Wilfried Schäfer.
Gleichwohl haben die Firmen an anderer Stelle zu kämpfen. Engpässe bei den Zulieferungen behindern die Produktion. In einer aktuellen Corona-Umfrage geben fast die Hälfte der befragten Werkzeug-maschinenhersteller an, dass sie gravierende Probleme mit der Lieferung von Elektronikkomponenten, speziell Steuerungen, haben. Bei 46 Prozent gibt es Schwierigkeiten mit Stahl und Metallerzeugnissen. „Es werden bereits Befürchtungen laut, dass die Aufträge nicht fristgerecht abgearbeitet werden können, weil die Zulieferkette empfindlich gestört ist“, berichtet Schäfer.
Der VDW erwartet für das laufende Jahr in der Werkzeugmaschineindustrie einen Produktionszuwachs von 6 Prozent. Das Volumen von dann 12,9 Mrd. Euro liegt über dem der Finanzkrise 2009/2010, aber noch weit unter dem Höchststand von 2019.