„Die Umformtechnik hat sich im Jahresverlauf wieder als Zugpferd positioniert“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt am Main. „Während die Dynamik in der Zerspanung, die im vergangenen Jahr aufgrund des Chinabooms stark zugenommen hatte, rückläufig ist, holt die Umformung aufgrund von Großaufträgen im Pressenbau jetzt auf“, so Schäfer weiter. Vor allem im Inland sei der Nachholbedarf bei den Investitionen in Umformtechnik noch nicht abgeschlossen. Die ausländischen Bestellungen entwickeln sich innerhalb der Eurozone und in den Nicht-Euro-Ländern im Gleichschritt.

Die Kapazitäten waren bei den Herstellern von Umformtechnik im Oktober dieses Jahres zu 93,1 Prozent ausgelastet. Im Vergleich zum Juli ist das ein Anstieg von rund 5 Prozentpunkten. Eine ähnlich hohe Auslastung wurde zuletzt im Juli 2012 gemessen. „Kapazitätsengpässe sind die meist genannte Herausforderung für die Unternehmen neben der Schwierigkeit, geeignetes Personal zu finden“, sagt Schäfer.

Die Umformtechnik steuert traditionell rund 30 Prozent zur Gesamtproduktion der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie bei. Im vergangenen Jahr waren das rund 3 Mrd. Euro. Aktuell ist der Umsatz in der Umformtechnik mit einem Zuwachs von 14 Prozent ähnlich gut gelaufen wie in der Zerspanung. „Zwar wird sich dieser zweistellige Zuwachs nicht über das gesamte Jahr fortschreiben lassen, weil die Produktion Ende 2017 extrem nach oben geschnellt ist“, erläutert Schäfer. Die gute Entwicklung habe den Verband jedoch veranlasst, die Produktionsprognose einen weiteren Prozentpunkt nach oben zu schrauben. Der VDW erwartet nunmehr einen Produktionszuwachs für 2018 um 8 Prozent auf ein Volumen von über 17 Mrd. Euro. Allerdings weist Schäfer ausdrücklich darauf hin, dass Branchenkonjunktur und Firmenentwicklungen wieder stärker auseinanderlaufen.

Downloads